Über das ProVol-Projekt und das Konsortium
Leitbild

„ProVol ist eine europäische Partnerschaft zwischen Deutschland, Großbritannien, Rumänien und der Tschechischen Republik. Diese von der deutschen NGO Gemeinsam leben & lernen in Europa e.V. koordinierte Partnerschaft zielt darauf ab, ein zugängliches, flexibles und nachhaltiges europäisches Modell für die Ausbildung von Koordinatoren und Freiwilligen zu entwickeln, um die Wirksamkeit der Freiwilligentätigkeit und die Qualität der von ihnen erbrachten Dienstleistungen zu verbessern. Es wird aus Mitteln des EU-Programms Erasmus +.“ finanziert.

Projektzusammenfassung

Freiwilligenarbeit gewährt Menschen, die so neue Fähigkeiten und nützliches Know-how entwickeln, wichtige und wertvolle Erfahrungen. Da viele dieser Fähigkeiten und Arbeitserfahrungen nicht nur bei Freiwilligentätigkeiten hilfreich sind, sind sie auch bei bezahlter Arbeit nützlich (z.B. Fähigkeiten wie Zeit- oder Projektmanagement, Kommunikation, PR-Arbeit und andere) und verbessern somit die Beschäftigungsfähigkeit von Freiwilligen. Auf diese Weise kann bürgerschaftliches Engagement als wichtige und starke Quelle informellen Lernens angesehen werden, das einen potenziellen Weg in die Beschäftigung oder zur Verbesserung der Berufsaussichten darstellt.

Aber normalerweise sind diese Fähigkeiten zufällig, gelegentlich oder indirekt erworben, da die meisten Freiwilligenausbildungen nur mit dem spezifischen Ziel der Freiwilligenposition zusammenhängen und daher in der Regel sehr spezifisch sind. Was fehlt, sind allgemeinere Schulungen zur Kompetenzentwicklung, um professioneller und effizienter im Freiwilligendienst zu sein. Dies ist aber auch ein Problem, mit dem viele NGOs konfrontiert sind: Aufgrund der Finanzkrise erhalten die meisten NGOs noch weniger Geld als bisher, auch wenn die Dienstleistungen noch mehr benötigt werden und ihr (wirtschaftlicher) Wert anerkannt wird. Aus diesem Grund müssen soziale Organisationen und Institutionen professioneller, effizienter und effektiver arbeiten, um die Wertschöpfung in diesen Bereichen zu erhalten, da die Ressourcen knapp werden und die Aufgaben viel komplexer und anspruchsvoller sind.

Vor diesem Hintergrund hat die deutsche Partnerorganisation bereits ein Trainingskonzept speziell für Freiwillige und Koordinatoren von Freiwilligen entwickelt. Ziel dieses Trainingsprogramms ist die Förderung von beruflichen Fähigkeiten und Kompetenzen, wie z.B. in den Bereichen Team- oder Projektmanagement. Obwohl diese Fähigkeiten in erster Linie den Menschen helfen sollen, ihre Freiwilligenarbeit wirtschaftlicher und effizienter zu gestalten, profitieren die Ausbildungsteilnehmer auch von der Entwicklung wichtiger Kompetenzen und Fertigkeiten im Bereich der Beschäftigungsfähigkeit und dem Erwerb von Arbeitszeugnissen. (Aber natürlich sollte professionelles Freiwilligenarbeit und mehr Professionalität als Freiwillige niemals bezahlte Arbeit ersetzen!)

Diese Schulung ist also in vielerlei Hinsicht von Vorteil:

a) für Freiwillige: Sie ermöglicht es den Freiwilligen, in ihrer Freiwilligenarbeit effektiver und aufgabenorientierter zu arbeiten und verbessert ihre Beschäftigungsfähigkeit, sie bietet benachteiligten Menschen (z.B. Arbeitslosen, Geringqualifizierten und von sozialer Ausgrenzung bedroht) die Möglichkeit, nicht nur aktiv an der Gesellschaft teilzunehmen, sondern auch kostenlos professionelle Bildung und Arbeitserfahrung zu sammeln.

b) für NGOs: Es unterstützt die Freiwilligenarbeit innerhalb von NGOs, da es eine Möglichkeit ist, Mittelknappheit zu überbrücken, aber auch neue Freiwillige anzuziehen, da NGOs zusätzliche, arbeitsbezogene kostenlose Schulungen anbieten, und ist ein guter Ansatz für den sich verändernden Charakter von Freiwilligenarbeit: Freiwillige sind viel eher bereit, kürzere und projektbezogene Aktivitäten durchzuführen. Es ist ein Kapazitätsaufbau des Personals innerhalb der eigenen Organisation und ein erfolgreicher Weg zur Professionalisierung der Freiwilligenarbeit.

c) für Arbeitgeber: Anerkennung des Wertes von Freiwilligentätigkeit als Weg zum Erwerb von arbeitsbezogenen Fähigkeiten und Fachwissen von (potenziellen) Mitarbeitern.

d) für die breite Öffentlichkeit: Stärkung des Freiwilligendienstes und damit seiner Wertschätzung für die Gesellschaft, Erhöhung der Beteiligung benachteiligter Menschen in positiver Weise und der Bedeutung für die soziale Integration.

Da das Trainingsprogramm für Freiwillige und Freiwilligenkoordinatoren vom deutschen Partner erfolgreich umgesetzt wurde und seine positive Wirkung bewiesen hat, wurde ein Konsortium von vier Freiwilligenorganisationen aus Rumänien, Tschechien, Großbritannien und Deutschland gegründet, um dieses Training als standardisiertes Trainingsprogramm für Freiwillige weiterzuentwickeln, es in verschiedenen Umgebungen und mit unterschiedlichen Zielgruppen in ganz Europa zu testen. Insgesamt 80 ehrenamtliche Koordinatoren und 180 Freiwillige werden geschult, und rund 300 Multiplikatoren werden direkt erreicht.

Das Hauptziel dieser Partnerschaft war es, zwei Trainingshandbücher „Professional Volunteering“ zu entwickeln: eines als Trainingsprogramm für Volunteer-Koordinatoren und das andere für die Ausbildung von Freiwilligen, was für alle Arten von Freiwilligenarbeit nützlich ist. Während der Verbreitungsaktivitäten der vier Partner und ihrer nationalen und internationalen Netzwerkverbindungen haben die Partner die Handbücher in ganz Europa verteilt, um die Freiwilligentätigkeit in ganz Europa zu unterstützen und die berufliche Qualifizierung des Personals von NGOs und Freiwilligen, insbesondere von Freiwilligen, die benachteiligt sind und wenig oder gar keinen Zugang zu formalen Schulungen oder Berufserfahrung haben, zu verbessern.